Kommentar zum Herbst 1902

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt

European Observer

Seit dem letzten Artikels des European Observers hat sich einiges getan in Europa. Unsere Analysten empfahlen dem Sultan jabereits die Lektüre diverser Reisemagazine um sich ein beschauliches Land fürs Exil zu suchen - damit lag der E.O. völligfalsch - die Lage in Europa hat sich total geändert.Abgesehen vom Bündnis des österreichischen Kaisers mit dem italienischen König scheinen sich alle ehemaligen Bündnisseaufgelöst zu haben. Bezeichnenderweise fehlt es gerade diesem Bündnis noch an Schwung und die grossen Landgewinne blieben aus.Der Zar, der erst gemeinsam mit Wien gegen Konstantinobel und dann gemeinsam mit Konstantinopel gegen Wien zu marschierenschien steht im Moment einem österreichisch osmanischen Bündnis gegenüber, auf dessen Dauerhaftigkeit Wetten angenommen werden(Tipp der Redaktion : maximal 1 1/2 Jahre).Deutschland hat sich ebenfalls gefangen und bedrängt den französischen König, dem sein ehemaliger Verbündeter England abhandengekommen ist. Obwohl sich französische Seeleute mit Walisischen "Dorfschönheiten" amüsieren wird auch dies wahrscheinlich einkurzes Amusement bleiben.

Unsere Meinung: Seit unserem letzten Bericht gab es 2 Aufsteiger: Deutschland und das Osmanische Reich, während wir Russlandund besonders Frankreich diese Runde als die grossen Verlierer einstufen würden. Italien sollte wahrscheinlich auch endlich indie Gänge kommen, oder es könnte ihm ein unauffälliges Eingehen blühen.

Aber - die letzten Runden haben uns eines gelehrt - Erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt.

Es bleibt spannend in Europa.
(gs)

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