DM 2003
Diese Diplomacy-Partie lief im Rahmen der 3. Offenen Deutschen eMail-Diplomacy-Meisterschaft 2003 auf der Datenbank von Ludomaniac.

Beginn: 10.08.2003 Ende: 18.12.2003
 
Partie DM326
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Partie auf Diplo42
 
Die Herrscher
Vorstellung der Spieler

 Axel Fleischhauer
 Burkhard Pietsch
 Frank Oschmiansky
 Mark Hachenberg
 André Ilievics
 Sascha Buhr
 Sebastian Beer

Spielleiter:
Arne Senftleben
 
Finale der eMail-Diplomacy-DM 2003

EOG von Italien (Mark Hachenberg)

Zum Abschluss des Finales auch ein EOG von mir. Mir hat es Spaß gemacht, na ja, ich hab ja jetzt auch leicht reden. Das es den Zuschauern keinen Spaß gemacht hat, damit kann ich leben, dafür hab ich auch nicht gespielt :-) Ich hab in der Partie eine Menge netter Leute kennen gelernt und Gott sei Dank war es innerhalb Partie selber nie so feindselig, wie es im Forum den Anschein hatte. Ich versuche erstmal noch die einzelnen Jahre zusammen zu bringen...

Wie immer fing auch diese Partie im Frühling 1901 an, aber dieser hatte es dann für mich auch gleich in sich. Die Gespräche nach allen Seiten verliefen mehr als zufrieden stellend, doch wo sollte ich dann hin, wenn alle mit mir zusammenarbeiten wollen? Gleich einem auf die Füße treten als Italiener? Andre undAxel wollten mich unbedingt in Pied sehen, Sascha und Sebastian wollten, dass ich Stellung gen Türkei beziehe. Österreich war mein Wunschbündnispartner, aber das war halt Sascha :-) Ich hatte bereits eine Partie mit ihm gespielt und da bin ich gleich im ersten Jahr ganz böse mit ihm auf die Nase gefallen. Also Vorsicht! Andres Vorschläge fand ich auch interessant: Ven-Pied, Nap-Tyn, Rom-Ven und ab in den Westen. Er wollte für diese Züge meine Zusage, dann und nur dann würde er Smy-Arm ziehen um Russland unter Druck zu setzen. Er bekam meine Zusage aber ich entschied mich für die Wischiwaschi-Variante um erstmal zu schauen wer denn so sein Wort hielt. Ven H, Rom-Apu, Nap-Ion. Klar war hier ein Lepanto angedeutet, aber es war durchaus noch Spiel in alle Richtungen. Was dann allerdings kam hatte ich so nicht erwartet. Andre war stinksauer. Ich wäre ein Lügner und dann auch noch in einer unnötigen Situation was das Ganze noch schlimmer für ihn machte. Hmm, vergessen hatte er allerdings auch, dass er mir ja den Zug nach Arm zugesagt hatte, der natürlich nicht kam :-). Ich zog mir den Schuh also nicht an und argumentieren half auch nichts. Alle anderen hatten sich jedoch an die Züge gehalten die sie mir zugesagt hatten. Auch Sascha, der Standard eröffnete und somit Tri frei ließ. Andres Reaktion auf meinen Zug hatte dann zur Folge, dass ich den Lepanto wirklich weiter spielte, auch wenn ich ihn generell eigentlich nicht gern spiele. Sascha war natürlich froh über diese diplomatische Meisterleistung, denn so wurde ich doch fester in seine Arme getrieben.

Im Herbst 1901 setzte ich dann die Armee rüber, Andre wurde wieder etwas offener, die Anfeindungen hatten schon kurze Zeit später aufgehört, aber das Vertrauen war natürlich erstmal angeknackst. Zu allem Überfluss kam dann noch der Angriff Sebastians auf Arm hinzu. Für Andre sah es nicht gut aus, zumal er nicht müde wurde mich immer wieder vor Sebastian zu warnen. Ich sah mich jedoch als guten Partner für Sebastian, wenn auch noch nicht jetzt, dann aber später um Sascha auf Dauer in die Mangel nehmen zu können. Das Aufregendste am Herbst war jedoch das Gerangel um den franz. Aufbau. Ich wollte natürlich sehr sehr ungern eine F Mar sehen, Andre hat sie aber bei Burkhard erfleht, was verständlich war, hätte es mich doch zum Kurswechsel gebracht. Aber genau darum kam sie wohl nicht, sondern es kam eine F Bre. Burkhard hatte Andre jedoch die F Mar zugesagt und somit konnte ich den Wanderpokal des Lügners an Burkhard weiterreichen der ihn stolz in Empfang nahm :-)

Im Frühling 1902 ging das Gerangel um die A Ven los. Burkhard wollte sie in Tyr, Axel in Pied. Die 2 befanden sich in einem latenten Kriegszustand. Ich entschied mich für Tyr zog aber auch F Nap-Tyn. Sebastian wechselte wieder die Seiten, er zog sich aus Arm zurück und unterstützte Andre gegen Sascha, der Beginn des Juggernauts der schnell gross werden würde. Sascha konnte sich halten aber die Gefahr war gross. Wenn ich mich recht erinnere war der Grund für Bastis Kurswechsel der Aufbau der A Tri anstelle einer Flotte gegen mich. Ich hatte mich schon so postiert, dass ich Sascha etwas helfen konnte oder im Zweifel ein wenig an der Leiche fledderte. :-) Die Chancen für Sascha waren auf ein Minimum gesunken.

Ein lauter Knall dann im Herbst 1902. Irgendwie hatte es Sascha dann doch noch geschafft Andre dazu zu bekommen Sebastian zu stabben und ihm Rum abzunehmen. Ich war eigentlich recht froh darüber denn die Dampfwalze die sich rund um Ostereich postiert hatte, hätte mich wohl als nächstes erwischt und es wäre auch für die anderen schwer geworden sie noch mal aufzuhalten. Das war sicher einer der Schlüssel, warum es auch bei mir gut lief. Hätte ich mich gegen T und R zur Wehr setzen müssen hätte ich auf Dauer alt ausgesehen und Burkhard oder Frank hätte früher oder später in meinem Rücken gehangen. So gefiel mir das jedenfalls ganz gut, auch wenn ich bis heute nicht verstehe was Andre dazu geritten hat. Auch interessant war, dass es nun ein D-E Bündnis gegen Burkhard gab, Axel stand schon in Burgund und Burkhard zog sich auf die Insel zurück :-)

Da nun im Osten wieder etwas Ruhe eingekehrt war und Axel nicht aufgab, mich zu bitten endlich gen Westen zu ziehen, machte ich es dann im Frühling 1903 und nahm Kurs auf Marseille. Und im Osten ging es so weiter wie gewohnt. Diesmal lies sich Sebastian von Sascha nach Rumänien supporten. Es war schon sehr komisch, was da Zug für Zug passierte...

Im Herbst 1903 holte ich mir dann endlich Marseille und Burkhard wurde noch mehr gebeutelt. Er verlor neben Portugal an Frank auch noch Paris an Axel. London konnte er sich jedoch noch sichern. Zur Überraschung aller hielt der Pakt zwischen Sebastian und Sascha 2 Züge hintereinander und auch Bulgarien ging Andre verloren. Es sah nach einem schnellen Ende für Burkhard und Andre aus, aber das wollte ich eigentlich vermeiden, denn ich hätte davon am wenigsten profitiert und die anderen Mächte wuchsen schneller.

Frank und ich waren uns im Frühling 1904 einig, dass wir Burkhard nicht weiter schröpfen würden und wir vereinbarten einen Bounce in Spanien. Die beiden hatten sich eh langsam wieder angenähert und Axel wuchs auf bedrohliche Größe. Die beiden nahmen ihm Belgien ab und ich machte mich auf den Weg Richtung München. Tja und im Osten? Was soll ich sagen, Sascha wollte es diesmal alleine wissen und eroberte Rumänien. Immerhin hat das R-T Bündnis 2 Züge gehalten. Es begann die Zeit wo auch ich mich dort etwas engagieren wollte und der F04 war wohl auch in etwa der Zeitpunkt, wo das Bündnis zu Österreich wirklich anfing seinen Namen zu verdienen. Bisher hatten wir uns eigentlich nur mehr oder weniger in Ruhe gelassen. Sascha supportete mich in die Aeg und der Sturm gen Ost konnte beginnen. Es war aber auch der Zeitpunkt in der ich anfing mein Land langsam zu verlassen und mich in alle Richtungen auszudehnen. Die nächste Zeit war immer ein jonglieren mit brennenden Kettensägen und immer von der Angst bestimmt, dass ich der nächste auf Saschas Liste war. Zum Glück war der Druck auf ihn noch recht hoch, sodass ich glaubte das Risiko einschätzen zu können.

Der Herbst 1904 brachte dann keine großen Überraschungen hervor. Die Bündnisse waren ziemlich klar erkennbar. Auf der einen Seite E/F gegen D/R und I/Ö gegen T/R. Basti konnte sich aber Rumänien wieder zurück holen. Meine halbherzigen Versuche nach Smyrna zu kommen waren für Andre kein Problem.

Im Frühling 1905 begann der Stellungskrieg im Osten der einige Jahre andauerte. Mit Diplomatie war dort nicht mehr viel zu machen. Niemand traute dem anderen in dieser Phase. Der Kontakt zu Basti war allerdings noch ausgezeichnet. Es schmeckte ihm zwar nun gar nicht, dass ich Seite an Seite mit Sascha kämpfte aber solange ich Sascha nicht gegen ihn unterstütze hat er es toleriert. Trotzdem hatte ich arge Probleme ihn auf Kurs I/R zu halten was ja eh noch nicht in Erscheinung getreten war, aber doch hoffentlich über kurz oder lang folgen sollte. Alleine wäre Sascha jedenfalls eine harte Nuss für mich gewesen. Ich verlor immer mehr Kredit bei Sebastian und so musste langsam eine Entscheidung her.

Der Herbst 1905 war ein ganz übler für Axel. Er wurde auf 3 Zentren zurück gestutzt und ich war daran aktiv beteiligt, denn ich hatte es dann doch letztendlich mit Burkhards Hilfe geschafft nach München zu kommen. Im Osten rückte ich mit Sascha Stückchen für Stückchen vor. Eine sehr mühsame Aufgabe, Basti und Andre wehrten sich mit Händen und Füssen und es war teilweise recht langes Grübeln angesagt, welcher Zug denn nun der Beste ist.

Im Frühling 1906 bereitete ich mit Burkhard den Stab an Frank vor indem ich meine Flotte in den Gol brachte und damit Mar räumte. Burkhard wollte den Stab eigentlich erst in 1907 durchführen aber es gab dafür eigentlich keinen Grund. Ich wollte ihn schon im kommenden Herbst sehen. Burkhard lenkte Frank, der zu diesem Zeitpunkt noch ahnungslos war gegen das russische Norwegen. Ich zog erfolgreich nach Berlin weiter. Im Osten machten wir keine Fortschritte, das Bollwerk hielt.

Im Herbst 1906 rappelte es dann mal wieder ordentlich. Ich hatte es endlich geschafft einen Fuß auf türkischen Boden zu setzen und Smyrna erobert. Frank convoyte seine Armee nach Norwegen und verlor Belgien und Spanien. Ein ganz übler Fehler, denn nicht nur er verlor dadurch 1 VZ sondern er schwächte auch noch seinen Partner Russland. Mit Basti hatte ich den ersten direkten Kontakt, wir bouncten in Sil. Burkhard, wie der Phoenix aus der Asche, kam von 3 auf 6 VZs. Interessant an diesem Herbst war noch der Rückzug von Franks Spanienflotte, die er ins West zog obwohl ja klar war das ich eine F Nap bauen musste. Es war vollkommen unnötig und brachte ihn in eine Situation von der er sich nicht mehr erholte.

Im Frühling und Herbst 1907 tat sich nicht all zu viel. Frank gelang es nach Mat zu kommen, verlor aber trotzdem Portugal an Burkhard. Aber er konnte sich das freie London zurück erobern. Ich supportete Sascha nach Con und somit hatte Andre nur noch die Flotte in Ankara. Die Flotte die Frank mir zum ärgern im West hinterlassen hatte, hatte ich gut unter Kontrolle. Ich denke sie ärgerte ihn mittlerweile mehr als mich, denn sie hatte überhaupt keine Aussicht auf Erfolg.

Das Jahr 1908 ging so weiter und F/I/Ö gegen D/T/R/E war die Marschrichtung. Erzielte eine Gruppe vorne Gewinne verlor sie hinten an Boden. Einzig im Osten wurde unsere Stellung pro Zug einen Tick besser. Da Burkhard im Bal stand musste Axel Schweden decken. Burkhard zog aber dort nicht rein, sondern zurück nach Kiel. So hatte Sebastian einen Abbau, Axel aber kein Heimat VZ mehr zum aufbauen. Ich stand mittlerweile auch im MAT, bereit gen Insel zu ziehen. 2 Flotten brauchte ich aber schon, um Franks Flotte, die mittlerweile in Gol stand unter Kontrolle zu halten. Deshalb zog ich die Einheit aus der Aeg ab ins Ion.

Im Frühling 1909 gelang uns dreien gegen die vier der Durchbruch. Da meine Flotte in der Aeg fehlte war klar, dass Basti versuche würde Arm zu besetzen, um meinen Support aus Smy für Con zu cutten. Sascha brachte jedoch vorsichtshalber seine F Gre ins Spiel und so verpuffte dieser Versuch. Schlimmer noch für den Osten, Sascha schaffte den Einzug nach Rum und ich nach War. Gleichzeitig standen Burkhards und meine Flotten im Westen so, dass wir auch dort Brest sicher zurück erobern konnten, was dann im Herbst 1909 geschah. Zusätzlich gelang Burkhard auch wieder einmal die Eroberung Londons, was wieder recht kurios war. Ich glaube, da hatte Sascha seine Finger im Spiel, indem Frank falsche Infos gab. Jedenfalls wurde es langsam kritisch. Ich war immer noch gleichstark mit Ö und F, stand kreuz und quer über das Brett verteilt und es waren nur noch 3 Jahre zu spielen.

Im Frühling 1910 reifte der Plan eines Stabs an meinen beiden Nachbarn. Die Verhandlungen mit Axel, die nie zum Stillstand gekommen waren, wurden wieder intensiver und der Plan reifte. Ich sprach sämtliche Züge mit ihm ab und er ergriff die Chance beim Schopf und postierte sich für den Herbst.

Andre und Sebastian wurden eingeweiht und damit es ein richtig böser Schlag würde auch noch Frank. Damit hatten einige allerdings ein schlechtes Gefühl. Zu oft hatte er sich als unberechenbar herausgestellt. Von ihm verlangte ich allerdings auch einiges, denn er sollte seine vertriebene Flotte aus Gol nach Pied zurückziehen. Unter normalen Umständen Schwachsinn, aber da er bisher mit dieser Flotte ungewöhnliche Züge gemacht hatte waren Burkhard und Sascha auch nicht sonderlich überrascht über diesen Rückzug.

Der böse Herbst 1910 kam dann auch wie er kommen sollte. Alle 5 hatten sich an die Absprachen gehalten und für Sascha und Burkhard wurde es ein regelrechtes Gemetzel.Burkhard verlor Por an mich, Lon und Mar an Frank. Axel sicherte sich Kiel und das englische Hol. Das mit Hol war durchaus abgesprochen aber Frank fühlte sich von mir und Axel gelinkt, er hatte es bestätigt aber vergessen. Zum Glück hatte ich noch die Mail in der er diesem Zug zugestimmt hatte :-)
Sascha verlor Tri an mich und Con an André. Damit war eines klar, Andre und Frank würden das Spiel überleben wonach es zwischenzeitlich sicher nicht aussah. Ich wusste vorher, dass es ein gewagter Stab werden würde und dass, wenn alle gegen mich spielen, ich damit verlieren würde. Nach den Auf- und Abbauten sah es auch genau danach aus. Andre baute nicht wie vereinbart eine Flotte in Ank sondern eine Armee. Burkhard baute im Westen ab und ließ die Truppen an meinen Grenzen stehen.
Ich sah viel Arbeit auf mich zukommen :-)

Vor dem Frühling 1911 waren Sascha und Burkhard verständlicherweise sauer, weniger jedoch wegen des Stabs als der Tatsache wie gestabt wurde. Beide standen jetzt ziemlich belämmert da und auch meine Position war mehr als unsicher. Axels und Franks Positionen hingegen, sahen wesentlich besser aus. Auch Sebastian hatte noch eine theoretische Chance. Ich begann auszuloten wo das meiste für mich drin ist und wem ich jetzt noch trauen konnte. Ich werde wohl nie erfahren, ob Axel mich noch mal hintergangen hätte aber ich bin mir sicher, dass er alles versucht hätte, wenn die die kleinste Chance noch da gewesen wäre die Partie zu gewinnen. Die Angst vor Frank war aber sicher vorhanden, denn wenn er mich angegriffen hätte, wäre er im Westen verletzbar gewesen. Basti sagte mir klipp und klar, dass er War schon im H11 haben wollte und Andre ließ verlauten, dass er mir zwar dankbar ist, dass er die Partie überlebt und er mit einem Sieg von mir leben könnte, dass er aber im Zweifel Sebastian helfen würde wenn er denn noch eine Chance hat. Das war sehr ehrlich, ließ meine Gedanken aber rotieren. Also versuchte ich alles was möglich war Sascha und Burkhard davon zu überzeugen, dass eine weitere Zusammenarbeit das beste für uns 3 ist. Die ersten 3 Plätze könnten so gesichert werden. Für einen von uns sollte es dann zum Sieg reichen, wobei ich Burkhard dafür nicht mehr allzu viel Chancen ausmalte. Nach langem hin und her hatte ich das Gefühl sie wieder auf Spur gebracht zu haben und das Gefühl sollte mich für kurze Zeit nicht täuschen. Es wurde wieder in die andere Richtung angegriffen. Ich kümmerte mich mit Burkhard um D und E und mit Sascha um R und T. Wir schafften es nach Kie und Bel zu kommen und Franks Flotte in Mar war eingekesselt und konnte bald vernichtet werden. Zusätzlich räumte ich noch Tri für Sascha wie es abgemacht war.

Im Herbst 1911 sah alles schon viel besser aus, Frank zeterte natürlich wieder rum und verstand nicht was geschehen war. Er tobte sich dann im Forum aus und fand auch den einen oder anderen von außen, dem die Geschehnisse ebenfalls etwas komisch vorkamen. Die Reaktion von Andre war sehr angenehm. Er verstand durchaus, warum wir 3 uns noch mal zusammen gefunden haben.Mit meinem Zug nach Nat wollte ich verhindern, dass Sascha sich noch Nwy nehmen kann, Frank war mittlerweile so sauer, dass ich da auf Nummer sicher gehen wollte :-) Ausserdem sah das ganze so aus, als wollten wir noch einen Convoy auf die Insel versuchen und das scheint auch Frank gedacht zu haben, denn er deckte alle Felder ab. Axel war besonders enttäuscht, sagte er mir doch dass er mich nicht mehr hintergangen hätte. Ich gab ihm dann den Tipp Ruhr - Kie zu ziehen, denn so konnte ich mich nach Mun zurückziehen und Sascha stand in Ruhr. Das hat auch gut funktioniert. Allerdings war Sascha danach nicht mehr wirklich für mich zu begeistern. Einzig Burkhard kämpfte nun für mich weil ich ihm den dritten versprochen hatte. Ich musste zwar eine Einheit abbauen aber mit 9 war ich immer noch gut bedient und die Chancen standen wieder gut die Partie zu gewinnen, wer hätte das nach dem Stab gedacht?. Nun bloß keinen Fehler mehr machen...

Im Frühling 1912 gab es nur noch Sascha und mich, die um den Titel kämpften. Gut war, dass er sich nicht mit Andre und Sebastian hatte einigen können, sonst wäre es noch enger geworden. Er selbst konnte jedoch nicht mehr viel holen, er konnte nur noch den anderen dabei helfen, mich zu schwächen. Ich versuchte mit Burkhard seine A Ruhr aufzulösen, da diese Einheit mir den support für Ber kappen konnte. Leider hat Axel ihn unterstützt und so wurde nichts daraus. Unten zog ich raus aus Smy in die Aeg, was Andre erlaubte nach Bul einzuziehen. Da Andre nicht nach Smy gezogen ist war mir dieses VZ auch sicher. Er hatte es mir angekündigt, ich hatte es aber bis zuletzt kaum geglaubt :-)

Der Herbst 1912, die Entscheidung stand dann endlich an. Mit Andre vereinbarte ich, dass ich wieder nach Smy gehe und mich aus der Bulgariensache raus hielt. Sebastian arrangierte einen bounce von Sascha und mir in Mos und konnte sich sicher sein, das wir das auch genau machten :-) Interessant war aber vor allem das deutsche Gebiet. Mir war klar, dass Sascha versuchen würde Mun zu cutten damit Axel Berlin bekommt. Deshalb verabredete ich mit Burkhard, dass er Sascha ihn nach Mun supporten sollte er aber nicht dort rein ging und ich somit beides behalten konnte. Sascha stieg darauf ein und ich hatte die wage Hoffnung es könnte funktionieren, denn so hätte Burkhard Axel noch mal ein Schnippchen schlagen können und Sascha gönnte er ja eh nix :-) Ich sollte noch aus Spanien herausziehen, damit sein dritter Platz auch sicher wäre......., na ja ich hab kurz drüber nachgedacht aber soweit wollte ich dann doch nicht gehen. Und..........mein Gott, wenn ich das gemacht hätte.....! Nachdem Burkhard mir gegenüber das ganze Spiel über immer Wort gehalten hatte (im Gegensatz zu mir) wollte er das am Ende nicht mehr wirklich. Er ging mit Unterstützung von Sascha nach Mun, cuttete damit meinen Support für Berlin was an Axel ging und zog selber auch noch nach Holland ein. Das alles, weil er wohl gehofft hatte, dass ich wirklich aus Spa ziehe und er somit tatsächlich am Ende noch ganz vorne läge. Nun ja, das hat nicht ganz geklappt :-) Das Sascha im Osten noch was holt, konnte ich mir beim besten Willen nicht mehr vorstellen, dazu war zu viel im Laufe der Partie rund um den Balkan geschehen. So war es alles zwar ziemlich eng, aber wie ein Freund von mir mal sagte: "Ein Schwein springt nicht höher als es muss!"

Meine Mitspieler im Einzelnen:

Sebastian-Russland:
Ein absolut klasse und fairer Spieler. Wie oben beschrieben hatte ich eigentlich vor mit ihm gemeinsam gegen Sascha vorzugehen. Das einzige was mich davon abhielt war die Tatsache, dass er immer besser dabei weggekommen wäre als ich. Er hätte beste Chancen auf den Titel gehabt, wäre Andre ihm nicht in Herbst02 in die Parade gefahren. So hat er aber zumindest immer Druck auf Sascha gemacht und ich konnte mich in die anderen Richtungen ausdehnen ohne allzu große Angst zu haben, dass er mir in den Rücken fällt.. Als dann die Gelegenheit kamen, hat Basti mir allerdings keine so dollen Angebote gemacht, die mich dazu gebracht hätten, das Risiko mit ihm einzugehen und Sascha in die Zange zu nehmen. Es hätte sicherlich Gelegenheiten gegeben die ich nicht hätte ablehnen können, aber die kamen nicht und ich habe nicht danach gefragt. Er beschwerte sich immer, dass die Art und Weise wie Ö/I zusammenspielten, langweilig gewesen wäre. Dazu kann ich nur sagen, sie war nützlich und einen Schönheitspreis gab es hier nicht. Ab einen bestimmtem Punkt hatte ich Blut geleckt und wollte gewinnen. Deshalb kam der Stab zu seiner Enttäuschung erst so spät.

Andre-Türke:
Tja, ich hatte so meine liebe Mühe am Anfang mit ihm. Ich kann mir bis heute noch nicht erklären warum er so undiplomatisch mit mir umgegangen ist. Ob er versucht hat mich einzuschüchtern? Ich weiss es nicht, aber er hat mich dadurch in eine Richtung gelenkt die er sicher nicht wollte. Wir hatten eine längere Kommunkationspause im Mittelspiel, als die Chance wieder da war, noch was am Ausgang der Partie zu ändern, war er aber wieder voll da und der Mailaustausch wurde so, wie ich ihn mir auch schon zu Anfang erwünscht hatte. Das sich Sebastian und er haben von Sascha einwickeln lassen konnte mir nur recht sein. So war immer was los im Osten.

Burkhard-Frankreich:
Oh je, was haben mich fast alle vor ihm gewarnt und es hat doch bis H12 gedauert bis er mir in den Rücken viel. Nach meinem Stab an ihm im H03 wurde das Verhältnis zu ihm richtig gut und ich habe beim Mailverkehr mit ihm viel gelacht. Er hatte wie kaum ein anderer Spieler mit dem ich bisher gespielt habe, einen unglaublichen Überblick über die Geschehnisse auf dem Brett. Strategisch hervorragend aber auch kompromisslos in seiner Vorgehensweise. Er hatte einen schweren Stand bei Axel, was mir im Endeffekt ebenfalls dienlich war. Eins darf man ihn jedenfalls nie - abschreiben - er ist ein Stehaufmännchen!

Axel-Deutschland:
Mir blutet jetzt noch das Herz, dass ich nie richtig mit ihm zusammen gearbeitet habe und an ihm lag es sicher nicht. Eher schon an seinem guten Draht zu Russland und seinem schnellen Wachstum am Anfang. Außerdem konnte ich bei ihm die VZ holen die ich bis kurz vor Schluss brauchte. Wenn ich eine Wahl treffen müsste wer der beste Spieler am Brett war, dann würde meine Wahl auf ihn oder Sascha fallen. Ohne Gnade hat er immer wieder versucht mich auf seine Seite zu bekommen, kurzzeitig hat es auch funktioniert. Ihn das eine oder andere mal zu enttäuschen ist mir nicht leicht gefallen. Nach jeder neuerlichen Gräueltat an seinem deutschen Volk ging am nächsten morgen mein ICQ Fenster auf und ich musste Rede und Antwort stehen. So stelle ich mir den perfekten Diplomaten vor.

Sascha-Österreich:
Ich versuche immer, mir möglichst einen Verbündeten zu suchen, dem ich trauen und auch schon mal ungewöhnlichere Züge spielen kann, ohne dass er mir in den Rücken fällt. Das Sascha dies wurde hatte ich als Italiener zwar gewünscht aber nicht geglaubt. Doch tatsächlich lief es einwandfrei und wurde erst durch meinen Stab im H10 beendet. Das mag auch daran liegen, dass vorher keinem von uns ein Stab etwas gebracht hätte, denn vorher war besonders Russland einfach noch zu stark und hätte davon profitiert. Außerdem war uns beiden das Bündnis mehr als dienlich und es gab keinen Grund es zu beenden. Alle haben es versucht und natürlich wurde u.a. auch im Forum über diese langweilige Art und Weise diskutiert, aber es war erfolgreich. Warum um Gottes Willen hätten wir es beenden sollen? Es ist schwer etwas über ihn zu schreiben, denn wir haben 10 Jahre zusammen gespielt und besser lernt man jemanden in "schlechten" Zeiten kennen, allerdings hat auch er nach meinem Ausritt weiterhin die Kommunikation aufrechterhalten was ihm dann ja auch den Vize eingebracht hat. Er versteht es wie kein anderer, Spieler einzuwickeln und genau das zu machen was er will. Auch mir ist es das eine oder andere mal passiert, dass er mir "meine Idee" in den Mund gelegt hat und ich so wie er wollte gezogen bin. Auch mit ihm hatte ich beim Schreiben der Mails einen Heidenspaß.

Frank-England:
Ich war immer hin- und hergerissen bei ihm. Seine Züge waren oft unkonventionell, aber wenn man erst einmal verstanden hat, dass es bei allem was er tat nur um seinen kurzfristigen Vorteil ging war er einfach auszurechnen und man lag fast immer goldrichtig. Seine Beiträge um Forum haben mich allerdings nur den Kopf schütteln lassen. Der Düsseldorfer Comedian Dieter Nuhr hat mal gesagt "Wenn Du keine Ahnung hast, einfach Fresse halten". Er wusste aber auch am wenigsten was Sache auf dem Brett war, was vielleicht an seinem doch sehr kurzen Schreibstil lag, man verlor einfach die Lust ihm längere Mails zu schreiben und über die Geschehnisse aufzuklären, wenn eh nur ein Dreizeiler zurück kommt. Das er mehrfach auf mich oder Burkhard rein fiel kann man ihm aber kaum anlasten, er hatte versucht einen Strohhalm zu greifen um seine Chance noch zu nutzen.

So, alles in allem hat es mir gut gefallen (reimt sich fast :-)) Im Forum wurde gefragt ob ich verdient gewonnen habe. Keine Ahnung, was ist verdient? Hier waren noch 5 andere die es von Ihrer spielerischen Fähigkeit verdient hätten, aber am Ende gewinnt nur Einer. Eine Portion Glück bei den Entscheidungen gehört sicher auch dazu. Aber ich habe viel Arbeit in die Partie gesteckt und ich kann mir eins sicher nicht vorwerfen, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen gelaufen ist. So ätzend das Bündnis mit Sascha für den Rest des Brettes gewesen ist, so gut war es für mich. Es hat allerdings viel Energien verschlissen dieses Bündnis immer weiter am Laufen zu halten und war sicher kein Selbstläufer. Es war halt ein Finale und es ging hier nur darum zu gewinnen, spektakuläre Aktionen kann ich in anderen Partien machen. Ich glaube auch, das ich jedem nach dieser Partie noch in die Augen schauen kann, was mir auch immer sehr wichtig ist. Mein Dank neben den 6 Gentlemen geht besonders an Arne, der die Partie souverän geleitet und uns aber das eine oder andere mal im Chat extra schmoren gelassen hat.

Und um es nun endlich zum Ende zu bringen, ich habe gewonnen und das ist gut so :-)

Mark